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Review This Story || Author: Michael Fuhs

Anna

Part 7

Anna

Kapitel 46

 

 

Der Wecker klingelt, wie jeden Morgen, als sei nichts gewesen. Bald werde ich  hören, wie er den Schlüssel im Schloß herumdreht und meinen nächtlichen Einschluß beendet. Dann muß ich ihm wieder zu Diensten sein, wie jeden Tag. Das heißt sein Frühstück vorbereiten, nach draußen eilen, die Zeitung hereinbringen, wenn sie schon da ist, servieren, danach meist einen Blowjob für ihn und Samenschlucken für mich... Oder er führt mich nochmals zurück in mein Zimmer und vergewaltigt  mich. Brutal wie immer. Wenn ihm der Sinn danach steht. Ist er bereits fertig angekleidet fürs Büro, meist nur Blasen. Morgendliche Zwangsficks sind nicht die Norm unter der Woche. Gottseidank. Kommen aber schon vor natürlich.

Viel vorzubereiten, um ihm appetitlich gegenüberzutreten, ist nicht. Schließlich serviere ich meist nackt. Eigentlich neben, versteht sich, Zähneputzen, sorgfältiges Frisieren und Schminken. Hochhackige Schuhe. Er mag keine Morgenschlampen, ihr erinnert euch.

In meinem  Kopf dreht sich alles. Der Hals schmerzt und mir ist übel. Meine Gefühle sind in heilloser Konfusion. Oh mein Gott, was war das nur gestern Abend? Beim bloßen Gedanken daran, auf welch widernatürliche Weise der Herr mich gestern benutzt hat, verspüre ich einen heftigen Würgereiz und brennende Scham. Den Würgereiz kriege ich mühsam unter Kontrolle, das Schamgefühl nicht. Bitte, lieber Gott, mach, dass er mir das kein zweites Mal antut. „Nur vergewaltigen, ja? Bitte, lieber Gott“, versuche ich einen Deal mit meinem Schöpfer zu schließen. Aber Gott läßt sich auf keine Deals ein, hat unser Relilehrer gesagt immer. Scheiße, wofür ist er dann überhaupt gut, wenn er einem nie hilft, nicht ein kleines bißchen. Wozu hat er mich dann überhaupt gemacht, wenn es im so komplett egal ist, was ich alles durchmache? 

Meine gestrige Gemütsverfassung ist mir nun nicht recht geheuer. Und doch verspüre ich noch etwas von dem Frieden in mir, den ich empfand, als ich mich so vollständig in seinen Willen ergab. Soll ich mich selbst aufgeben, ist das der Weg? Könnte ich es überhaupt durchhalten, jahrzehntelang anzukämpfen gegen ihn, diesen Mann, dem ich gehöre, kann ich die ständigen sadistischen Bestrafungen auf Dauer ertragen, ohne irgendwann vollständig zu zerbrechen? Ich weiß es nicht, Mama hat sich  nie selbst aufgegeben. So viel steht fest. Wie sie wohl meinen Verkauf verkraftet hat? Bestimmt ist sehr hart für sie. Sie sagte ja mal, sie würde es nicht ertragen können, mich zu verlieren.

Plötzlich durchzuckt mich ein schlimmer Gedanke. Giselle hatte ein Handy. Ich hätte Mama anrufen können. Sie geht tagsüber oft ans Telefon, wenn der Herr nicht zuhause ist. Bestimmt hätte sie eine solche Gelegenheit im umgekehrten Fall genützt. Ich bin am Boden zerstört. Was für eine miserable, lieblose Tochter bin ich nur! Nur mit Mühe kann ich die Tränen zurückhalten. Verzweiflung macht sich in mir breit.

Da- der Schlüssel dreht sich im Schloß. Ein lautes Klopfen gegen die Tür.

„Anna- Frühstück und Zeitung. Aber dalli! Und Reizwäsche, du servierst in Reizwäsche, verstanden? “

„Ja, Herr. Wie Sie befehlen!“, rufe ich, laut, damit er mich auch ja hört durch die geschlossene Tür. Ich will nicht, dass er rein kommt und mich so sieht, ungeschminkt, die Haare noch wirr vom Schlaf. Seine Schritte entfernen sich.

Der Befehl mit der Reizwäsche gibt mir ein paar Minuten, meine Trödelei vielleicht aufzuholen irgendwie. In fliegender Hast mache ich mich zurecht. Im Schritt offenes Höschen. Netzstrümpfe. High Heels. Büstenhebe. Ordentlich Farbe ins Gesicht, ein vulgäres Rot auf die Fresse. Einen dezenteren Ton auf die Nippel und die Aureolen. Die Schamlippen male ich auch an ein bißchen, ziehe das Höschen hinten zwischen die Arschbacken, zwischen denen ich es festklemme, damit vorne alles schön freiliegt. Nuttig eben. So wie er mich wohl haben will. Zum Schluß noch Maiglöckchenparfüm. Das rieche ich gerne. Der Herr auch

 

So haste ich Richtung Küche. Doch halt, Mist. Die Zeitung, ich muß ja noch über den Hof und schauen, ob die Zeitung schon gekommen ist.

Also zurück. Wie soll ich das nur machen? In High Heels über den Hof. Das geht nicht, und wenn, dann nur langsam.

Ein Pfiff aus der Küche. „Anna, du Fotze! Komm endlich! Frühstück servieren.“

„Ja, Herr. Sofort, Herr!“ Auf dem Absatz kehre ich sofort um, eile zurück zur Küche.

Soll ich lügen? Sagen, sie wäre nicht dagewesen, die Zeitung? Nein- keine unnötigen Lügen mehr. Lieber eine Strafe in Kauf nehmen als mich erneut bei einer Lüge ertappen lassen. Er steckt mich noch ins Sklavengefängnis wenn ich nicht endlich zu dem  werde, wofür er sein Geld ausgegeben hat. Zu einer absolut ergebenen Sklavin, treuer als ein Hund. Dazu will er mich machen und dazu werde ich werden müssen, wie konnte ich heute morgen nur daran zweifeln wieder?

Ich verspüre starke Angst, als ich ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe. Das heißt, er sitzt. Ich stehe, schaue ihm ins Gesicht und traue mich nicht, was zu sagen. Der Kaffee läuft schon, den hat er sich selber aufgesetzt. Auf dem Küchentisch liegt der Rohrstock. Er deutet nur auf die Tischplatte.

„Fünfzehn“; stellt er mit ruhiger Stimme fest.

Ohne zu zögern streife ich mein Höschen in die Kniekehlen und lege mich bäuchlings über den Tisch. Aus Zeitgründen verdrischt er mich heute gleich hier.

Ich bekomme meine wohlverdiente Abreibung derart heftig, dass mir Hören und sehen vergeht. Mit bösartigem Zischen sausen die Hiebe klatschend in schneller Folge auf meinen entblößten Allerwertesten.

Seine Wut auf mich ist absolut verständlich. Wie konnte ich es wagen, ihn schon wieder warten zu lassen? Nach allem, was ich mir geleistet habe? Ich beiße die Zähne zusammen und gebe trotz der infernalischen Schmerzen außer einem gelegentlichen Wimmern  keinen Laut von mir.

Endlich sind die fünfzehn voll, in meinem striemenbedeckten Hintern summt und sticht es vielerorts unangenehm. Überwiegend fühlt er sich aber ganz taub an. Und naß. Er blutet aus aufgeplatzten Hautpartien.  Als ich mich wieder aufrichte, setzt plötzlich der Schmerz ein. Als ob mir der Arsch wegplatzen wollte, so fühlt sich das an. Tränen laufen mir über die Wangen und wieder beiße ich die Zähne zusammen, um nicht aufzuschreien. Das Höschen bleibt auf sein Geheiß unten, da es dann das Blut aufnimmt, das mir immer wieder die Schenkel herabrinnt.

Ängstlich bediene ich ihn mit äußerster Akkuratesse, sehr bemüht, auch nur das Herabfallen eines Tropfens Kaffee zu verhindern beim  Einschenken.

Dies scheint er auch zu bemerken und wohlwollend aufzunehmen, jedenfalls unterbleiben vorerst weitere Strafmaßnahmen.

Nur zum Schluß, ich habe ihm bereits in sein Jackett geholfen und wir stehen uns gegenüber, semmelt er mir noch ein paar runter, aber nur mit normaler Stärke. 

„Hast du mir nicht noch etwas zu sagen, Anna?“

Ich war so stolz, ihn doch noch so gut bedient zu haben, trotz nicht nachlassender Schmerzen, dass ich doch glatt vergessen habe, mich zu entschuldigen. Wie konnte ich selbst diese Selbstverständlichkeit vergessen? Ich Idiotin! Wie gut, dass er mich nur normal abwatscht. Da fällt es mir, im Gegensatz zu früher, als es mich immer Überwindung kostete, „mein Sprüchlein aufzusagen“, leicht  diesmal.

„Herr ich möchte mich sehr entschuldigen für mein Zuspätkommen und dass ich die Zeitung vergessen habe und bedanke mich auch artig für die Strafe, die ich erhielt.“ Ich mach einen Knicks, bei dem sich mein Arsch wieder anfühlt wie ein Hornisssennest. Aber das ist die befohlene Form, in der ich mich zu bedanken habe für Abstrafungen seit neuestem. Der Wortlaut ist auch befohlen.

Er schaut mich etwas überrascht an, als ob er gar nicht an die fehlende Zeitung gedacht hätte, hält es aber offenbar nicht für opportun, darauf einzugehen.

„Nur damit eines klar ist, kleine Anna- Fotz, das war nur wegen heute.“

„Ja, Herr. Und noch mal danke, Herr.“

In meinem Magen bildet sich ein Knoten. Es wird irgendwann eine richtige Bestrafung geben wegen meines früheren Ungehorsams und meiner Lügen, das ist klar. Ich habe sie verdient, das weiß ich. Trotzdem würde ich alles auf der Welt darum geben, sie zu vermeiden. Doch es ist meine eigene Schuld, dass es nächstens zu einer erneuten Strafsitzung im Keller kommen wird. Warum habe ich nicht aufs Wort gehorcht, warum habe ich auch noch gelogen und war so frech, einfach in seinen Büchern zu lesen?

Innerlich  erneuere ich meinen Schwur, ihm keinen Widerstand mehr entgegenzusetzen und eine gute Sklavin zu werden. Eine sehr gute.

 

 

 

KAPITEL 47

 

 

Ich bin doch erstaunt, wie gut so manche im Grunde ja simplen Tricks funktionieren, die ich von meinem „personal advisor“ bekomme. Zum Beispiel die Sache mit der Reizwäsche, die sie an jenem Morgen noch anziehen sollte, scheinbar einer meiner spontanen Eingebungen folgend.  Dadurch konnte sie kaum vor mir in der Küche sein, bereit, aufzuwarten, wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Zur Bedienung bei den Mahlzeiten oder wenn ich nach Hause komme abends hat sie mich bereits zu erwarten im jeweils angeordnetem Outfit. 

Sie hatte also keine Chance an jenem Tag, zumal ich den Kaffee, um auf Nummer Sicher zu gehen, schon anschaltete, bevor ich ihr den Befehl erteilte....

Die arme Kleine war ganz zerknirscht, schon wieder meinen Anordnungen zuwider gehandelt zu haben.   

Seit diesem, ich geb’s zu, barbarischem Durchprügeln, das sie mit hinreißender Unterwürfigkeit über sich ergehen ließ, (und das mir viel Freude bereitete, es hatte so was, sagen wir mal, Elementares), hat sie direkt was von einer kleinen Heiligen. St. Anna, gibt’s die schon?

Kleiner Wermutstropfen: es ging ihr so schlecht danach, dass sie über zwei Wochen mehrfach einen Arzt benötigte, zum Verbinden, wegen Schmerzen, Übelkeit und Fieber. Ich ließ nicht meinen Hausarzt kommen, vor dem war´s mir dann doch zu peinlich, wie ich sie zugerichtet hatte.

Aber letztendlich hat’s gewirkt: still, konzentriert, sehr bemüht, SEHR gehorsam und flink, das sind so Vokabeln, die mir einfallen seitdem, wenn ich an sie denke. Meine kleine Anna, mein Ficktier, mein Vergewaltigungsopfer, meine Sklavin. 

Ich beschließe, unsere abendlichen Beisammensein wieder aufzunehmen.

Druck aufbauen, nicht nachlassen, dann Wohlverhalten belohnen, ohne nachsichtig zu werden, wie mein „advisor“ das bezeichnet, der mich letzthin in einer Mail als ein „Naturtalent“ im Sklavenabrichten bezeichnete. (Vielleicht sei sogar die Sklavenschule überflüssig geworden.) Er riet mir auch, die ausstehende Folterung über ihr schweben zu lassen wie ein Damoklesschwert. Um jeden Gedanken, jede Gefühlsregung an ein Aufbegehren möglichst gar nicht erst aufkommen zu lassen. Sie gelegentlich daran erinnern, ihr einen weniger inhumanen Verlauf in Aussicht stellen, wenn sie zwischenzeitlich keinerlei Anlaß zur Unzufriedenheit gibt. (Er wäre übrigens gerne dabei, ich habe ihm zugesagt. Arme Anna!)

Doch wir waren beim humanen Part.

Nachdem ich sie eines Nachmittags mal wieder, wie so häufig in letzter Zeit, auf  ihrem Bettchen in einer Art und Weise geschändet hatte, die sie schluchzend zurückließ (sie vergräbt dabei das Gesicht in den Händen und weint leise vor sich hin, nur die Schultern zucken gelegentlich), eröffnete ich ihr: „Heute abend spielen wir Schach. Oder möchtest du lieber einen Film sehen?“

Sie hob den Kopf, schaute mich an aus einem verquollenen und geröteten Gesichtchen. Schien nicht gleich zu verstehen. Gut, der Themenwechsel war jetzt schon ein wenig abrupt, war ich doch unmittelbar zuvor über sie hergefallen wie ein wildes Tier und hatte mich mindestens zwanzig Minuten lang derartig vergangen an ihr, dass es allen Menschenrechten Hohn spricht.  (Hat sie auch keine, als Sklavin.)

„Wie..., wie...., ich meine, was befehlen Sie, soll ich anziehen dafür, Herr?“, brachte sie schließlich hervor. Sie war  noch halb am Flennen.

„Was du willst, ich lege dir was zur Auswahl hin.“

Sie nestelte in der Tasche ihrer Jeans, die noch um ihre Knöchel gewickelt war. Ich hatte sie einfach nach unten gerissen. Holte ein Papiertaschentuch hervor, schneuzte sich. Lächelte mich scheu an, wie nur sie es kann.

„Danke, Herr, danke. Ich möchte Schachspielen. Ich freu mich schon drauf.“ Ihr Lächeln wurde immer breiter. Sie wirkte sehr froh, dass sie heute offenbar nicht mehr mißhandelt werden sollte. 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 48

 

Abends war sie nicht so lustig und entspannt wie früher bei solchen Gelegenheiten. Schach spielte sie nervös und unkonzentriert, ich ließ sie absichtlich gewinnen, weil ich mir sage, dass jeder Mensch was braucht, auf das er stolz sein kann. Sonst verzweifelt er so, dass er am Ende depressiv oder suizidal wird. Obwohl der existentielle Druck, unter dem sie stand bei mir, dem ja bis zu einem bestimmten Grad auch entgegenwirkt bekanntlich. Stellt sich das Gefühl der Hoffnungslosigkeit allerdings zu sehr ein, ist der Ofen natürlich irgendwann aus. Einsichten, zu denen mich mein advisor stürmisch beglückwünschte. („Das kann ich hundertprozentig unterschreiben, mein Lieber, hundertprozentig. Handeln Sie danach.“)

Ich hatte keinen leichten Stand an jenem Abend, sie war offenbar schon recht traumatisiert und schien in einem Zustand permanenter Furcht vor mir zu leben.

Wenn ich da an den lebenshungrigen Teenie dachte, den man vor wenigen Monaten zu mir brachte- also ein wenig Stolz empfand ich schon auf meine autodidaktische Könnerschaft. (O.k., an dieser Stelle auch einen ausdrücklichen Dank an meinen „advisor“.)  Ich hatte mein Spielzeug  nicht zerbrochen, es funktionierte immer besser und gehorchte, sehr gut sogar.

Sie saß lieb da in ihren recht konservativen Klamotten, die sie sich rausgesucht hatte, aß auch mechanisch was von den Snacks auf dem Tisch, Erdnüsse und so, wozu ich sie ausdrücklich ermunterte. Von sich aus sprach sie aber kein Wort, antwortete einsilbig, wirkte geistesabwesend und irgendwie bedrückt.

„Bist du traurig, Anna?“ Sie biß auf ihre Unterlippe. Ein zaghaftes Nicken.

„Sag mal, würdest du dich wohler fühlen, wenn ich dir verspreche, dich heute nicht mehr zu vergewaltigen und dir auch nicht weh zu tun heute abend, dir noch nicht mal eine runterzuhauen?“

„Wir...., wir haben keinen... Sex mehr heute?“

„Nein, ich verspreche es. Du mußt mir nur einen runterwichsen, bevor wir uns schlafen legen. Das ist alles, du kannst dich drauf verlassen. Ich vergewaltige dich frühestens morgen abend wieder, das ist amtlich.“

Zur Besiegelung dessen wollte ich sie in den Arm nehmen und ihr einen Kuß auf die Wange geben. Sie wurde stocksteif, versuchte abzurücken von mir. „Nein, bitte, Herr, sie haben es doch versprochen.“

Ich ließ sie los, etwas verstimmt. So wenig traute sie also meinem Wort.

Sie war auch selber ganz erschrocken über sich. Hob abwehrend einen Arm, hielt ihn schützend vor´s Gesicht. „Bitte nicht schlagen, bitte nicht schlagen, ich wollte nicht respektlos sein eben, ich schwör´s und...“

Ich fiel ihr ins Wort: „Keinen Sex, keine Vergewaltigung, keine Schläge heute abend. Wie ich dir versprochen habe. Ich will mich einfach nur mal wieder unterhalten mit dir. Sag, was dir einfällt, dafür wirst du nicht bestraft, weder heute noch ein andermal.“

„Ich..., ich darf tatsächlich sagen, was ich will?“

„Ja.“

„Alles, wirklich alles?“

„Ja, sagte ich doch.“

Es war unerläßlich, ihr gelegentlich mal eine Atempause zu gönnen, außerdem interessierte mich, wo sie mental wirklich stand, welche Fortschritte ihre Vollversklavung tatsächlich gemacht hatte.

Das Ergebnis sah so aus:

„Herr, wenn ich weiterhin so... zum Sex gezwungen werde, dann bringe ich mich um“, wisperte sie, „ich halte es nicht mehr aus. Bitte, bitte nicht mehr vergewaltigen. Nicht mehr so oft. Bitte, bitte.“

Es war, als sei mit einem Mal alle Kraft aus ihr gewichen wie die Luft aus einem Ballon. Sie ließ sich einfach gegen mich fallen, in sich zusammengesunken blieb sie gegen mich gelehnt sitzen.

Schöne Bescherung. Dennoch- zwei gute Seiten hatte die Sache:

Erstens war es gut, dass sie es mir gesagt hatte. Solche Äußerungen sind immer ernst zu nehmen, und tot wäre sie mir zu gar nichts mehr nütze und nur ein Totalverlust. Und es war für mich vielleicht auch wichtig zu erkennen, wo ICH stand: dass ich nämlich drauf und dran war, das Augenmaß zu verlieren und es zu übertreiben.  Zwei bis drei Mal die Woche ohne Gnade vergewaltigt zu werden, wie mir das in letzter Zeit zur lieben Gewohnheit geworden war  - das war zu heftig für so ein junges und zartes Ding wie sie; auch sie braucht ein Mindestmaß an Zuwendung und Verständnis, ich kann sie nicht die ganze Zeit wie einen Gegenstand behandeln, dachte ich, auch wenn sie genau das ist. Als meine Sklavin.

Das zweite, was mich denn doch beruhigte, war, dass jede Form des Aufbegehrens oder gar der Empörung über ihr Schicksal ausblieb. Sie appellierte an mich, an mein Herz, an mein Erbarmen, an was immer auch, aber sie bat-  sie forderte nicht, sie wurde nicht länger wütend auf mich, auf die Ungerechtigkeit des Lebens; sie hatte resigniert und sich abgefunden. Sie akzeptierte mich als die letzte Instanz. Gut so.

Das mußte doch belohnt werden. Am besten, indem ich den Mißstand abstellte, der für sie wahrscheinlich tatsächlich unerträgliche Ausmaße angenommen hatte.

„Anna, was hältst du davon, wenn ich dich nur noch alle vierzehn Tage auf die harte Tour rannehme  und dir auch einen Tag vorher Bescheid sage, damit du weißt, du bist mal wieder fällig? Ich hab mich dran gewöhnt inzwischen und ich brauch das und ganz kommst du nicht drum herum, das brauchst du gar nicht denken. Aber das wäre dann doch ein bißchen so, als ob wir in den Keller gehen zur Bestrafung. Da weißt du doch auch vorher Bescheid, dass da was ansteht.“

Sie richtete sich auf- und küßte mich lang und innig. Nun, es sah so aus, als sollte ich für meinen edelmütigen Teilverzicht auf die brutale Tour anderweitig weidlich entschädigt werden. Das hatte ich ohnehin sehr vernachlässigt in letzter Zeit, das Zärtliche. Offen gesagt fing dieses Gewaltsame ohnehin an, mir ein bißchen zum Hals rauszuhängen, ich hatte mich übersättigt gewissermaßen, und es war schon o.k., mit ihrer Hilfe ein wenig loszukommen davon.

Nach ungefähr fünfzehn Minuten trennten sich unsere Münder wieder.

Sie blickte mich an. Strahlend.

„Oh, Herr, das wäre schön. Zweimal im Monat, das halte ich eher aus.“

Was sie nicht wußte: dann würde es voraussichtlich eben ein bißchen länger gehen, da ich dann ja auf Entzug war gewissermaßen. Aber mit der Erörterung dieser Perspektive wollte ich sie jetzt nicht langweilen.

„Herr?“ Sie begann ihre Bluse aufzuknöpfen.

„Ja, Anna?“

„Herr, bitte schlafen Sie mit mir. So wie früher, meine ich. Ich vermisse es so und ich will auch gaanz lieb und zärtlich sein und ihn sogar in meine Kehle nehmen, wenn es sein muß, ja? Ach bitte.“ Sie beugte sich erneut rüber zu mir und machte einen Kußmund. Ich akzeptierte ihr Angebot und es wurde eine schöne Nacht, die, wie ich denke, uns beiden gut getan hat. Den Kehlenfick, den sie mir als Köder hingehalten hatte, fand sie dann zwar nach wie vor nicht „so arg toll“, („Bitte, lieber Herr, wir können es ja auch ohne das machen, ja?“)  aber in dem Punkt blieb ich hart. Versprochen ist versprochen.

Sie kniete gerade zwischen meinen Beinen und blies mir einen, als ich sie am Hinterkopf packte und ihr meine Instruktionen gab. „Weit auf, Anna, weit auf. Entspann dich. Dann schluck ihn. Er kommt- jetzt!“ Mit diesen Worten rammte ich ihn ihr rein. Sie schluckte ihn gut und ich fickte sie in den Schlund, wie sich das gehört.

 

 

 

Kapitel 49

 

 

 

Ich weiß, ich muß froh sein, dass er mich jetzt nur noch alle zwei bis drei Wochen vergewaltigt, also noch weniger, als er gesagt hat,  und ich bin es ja auch und ich danke ihm auch immer wieder ausdrücklich dafür. Aber es ist immer so schrecklich und wenn er mir am Tag zuvor Bescheid sagt, möchte ich am liebsten sterben. Er ist dann jedesmal wie ein reißender Wolf und ich fühle mich wie ein armes kleines Lamm.

Ich versuche, ihn zu besänftigen. Nichts wirkt. Nicht die Kleinmädchenstimme, kein zärtliches Lächeln, kein Weinen, kein Flehen. Er fällt über mich her, meist nach dem Abendessen, das habe ich dann schon in irgendeinem  sexy Nuttenoutfit zu servieren, und ich erlebe bis zu zwei Stunden lang eine Mischung aus Achterbahn- und Geisterbahnfahrt. Er besudelt mich und meine Selbstachtung als Frau, er degradiert mich zum Spielzeug seiner animalischen Triebe und gewaltsamen Impulse, manchmal ist es im Ansatz sogar geil irgendwie, aber seine Brutalität zerstört diesen Ansatz. Er tut mir weh. Sehr weh sogar. Ich heule laut, versuche sogar gelegentlich, mich ein bißchen zu wehren, in meiner Not, in meiner  Pein. Er lacht nur darüber, so viel stärker als ich, wie er ist, macht es ihn nur noch geiler.

„Ja, wehr dich nur, du Luder, kratz nur, beiß, wenn du dich traust.“

Haut mich in die Fresse, reißt mir büschelweise Haare aus. Verdreht mit den Arm, bis es im Schultergelenk knackt.

Ich schreie und heule, so laut ich nur kann: „Aua, aua, niiiicht Herr, aua. Ich tu alles, ich tu alles.“ Ich beginne zu kreischen.

Er haut mir die Füße weg, ich knalle auf den Boden, schlage mit dem Kopf hart auf. Sehe Sternchen. 

Gleich hechtet er sich auf mich, dass die Rippen knacken, versucht mit seiner geschwollenen Männlichkeit einzudringen in mein Kackloch. Verzweifelt presse ich den Schließmuskel zusammen, doch ich spüre schon, es wird nicht nutzen. Wir sind beide schweißbedeckt, der Schweiß wirkt wie ein Gleitmittel und erleichtert es ihm. Sobald er die Eichel drin hat, stößt er seine Lanze in ihrer ganzen Länge kraftvoll rein.

„AUUUAAA!“ Es tut so weh, so irrsinnig weh. Gnadenlos pimpert er mich in meine Arschfotze, wie er das nennt. („Du hast drei Fotzen: eine zwischen den Beinen, eine Arschfotze und eine Gesichtsfotze und du bist selber eine, Anna, damit du klar siehst.“ So hat er es mir mal erklärt im Anschluß an eine echt üble Vergewaltigung.)

Irgendwann beginnt meine Kacke aus dem gewaltsam geweiteten Loch zu fließen. Er macht dennoch weiter, bis er fertig ist.

Die Scheiße darf ich ihm dann vom Schwanz und auch vom Boden lecken. Eine Atempause, über die ich froh bin, auch wenn ich mich währenddessen beinahe übergeben muß und er mich verhöhnt oder mit nicht wiederzugebenden Ausdrücken belegt.

Denn dann geht es gleich unvermindert weiter. Dass ich nicht sonderlich sauber bin nach dem Arschfick und auch aus dem Mund stinke, ekelt ihn offensichtlich nicht. Fast meine ich, es turnt ihn an.     

 

Ich habe auch schon mal versucht, mich zu verstecken, einfach unauffindbar zu sein, als der gräßliche Abend kam. Das fand er lustig, begriff es als Teil des „Spiels“. Suchte mich lachend, bis er mich fand. Danach ging´s los.

Auch das hatte übrigens keine weiteren Konsequenzen für mich, dass ich versuchte, mich meiner Vergewaltigung zu entziehen. Außer der, dass ich mir schon am Morgen des bewußten Tages seither so ein lila Band mit einem kleinen Glöckchen dran umbinden muß. Damit er mich leichter finden kann.

Das Glöckchen hat er von einem Osterlamm aus Schokolade.

Deswegen meinte ich vorhin, er ist ein Wolf und ich ein Lamm.

 

Oh, Gott, wenn er mir das nur ersparen würde! Das wird er aber nicht tun, ich weiß es.

Sonst ist es eigentlich auszuhalten, seit ich gelernt habe, zu parieren.

Ich habe nur Angst wegen der Abstrafung, die noch kommen wird wie das Amen in der Kirche und mit der er sich offenbar sehr viel Zeit läßt. 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 50

 

 

Wir kriegen Besuch. Am Abend zuvor erhalte ich meine Instruktionen.

„Anna!“

„Ja, Herr?“

„Morgen nachmittag werden uns drei Herren besuchen...“

Ich kann es mir denken „...mit denen du schlafen wirst“; vollende ich in Gedanken den Satz für ihn. 

„.... wenn denen danach ist, gehst du in die Kiste mit ihnen, verstanden?“

„Ja, Herr.“ Was soll ich anderes sagen? Hoffentlich sehen sie halbwegs anschaulich aus und hoffentlich sind sie nicht allzu brutal, ficken werden sie mich in jedem Fall, so viel ist klar.

„Sie haben aber auch alle eine Sklavin dabei. So ungefähr in deinem Alter. Damit du auch mal Unterhaltung hast und jemand anderen siehst, habe ich die extra drum gebeten. Ihr dürft im Hof ein Planschbecken aufbauen und euch auch sonst vergnügen, ihr werdet alle arbeitsfrei bekommen dafür. Na, was sagst du dazu?“ 

Was ich davon halten soll, weiß ich allerdings nicht so recht. Es ist Hochsommer, schwül- warm, die Aussicht auf einen freien Nachmittag, oder wenigstens auf ein paar freie Stunden für mich selbst beziehungsweise mit diesen Mädchen, die ich freilich nicht kenne, verlockt mich schon. Ich fühle mich in der Tat zunehmend einsam in letzter Zeit, fange schon an, mich in Tagträumereien zu verlieren, führe in meinem Kopf endlose Dialoge mit meiner Mutter oder einer meiner früheren Freundinnen, erkläre ihnen meine Situation, bitte sie um Hilfe und Rat. Seltsamerweise reden sie tatsächlich zu mir, beinahe als ob sie wirklich anwesend wären. Mama erläutert mir zum wiederholten Male die Notwendigkeit totaler Unterordnung, ganz so wie sie wirklich geredet hat, ich höre ihren geduldigen Tonfall, das Ermahnende und auch das Besorgte  in ihrer Stimme. Meine Freundinnen sind irgendwie enttäuscht von mir und ich weiß, in der Wirklichkeit könnte ich ihnen nichts erklären. Gar nichts. Weder ihnen die Hölle schildern, durch die ich gegangen bin und, als nahezu völlig rechtlose Haussklavin,  immer noch gehe, noch begründen, warum ich nicht versuche, dem allen zu entkommen irgendwie. Wenn ich ihnen jetzt vor die Augen träte, wir hätten uns nichts mehr zu sagen und ich würde ihre Achtung verlieren höchstwahrscheinlich. Weil sie frei sind und ich bin es nicht. Das ist zwar nicht meine Schuld, aber in den Dialogen in meinem Kopf läuft es immer wieder darauf hinaus, dass sie nicht verstehen können, warum ausgerechnet ich, die von ihnen die ganze Schulzeit über bewunderte Anna, nun eine willfährige und gehorsame Sklavin bin, die jeden Mißbrauch erduldet und alles, aber auch buchstäblich alles, lammfromm hinnimmt. So schwer es mir fällt, mir das einzugestehen- ich bin fast froh, sie nie wieder sehen zu können und dass mir dieses ungläubige Staunen über das, was aus mir geworden ist, gepaart mit zunehmender Verachtung über meine Schicksalsergebenheit, nur in meinem Kopf entgegenschlägt, und dass sie nie erfahren werden, zu was ich geworden bin.

Es ist gut, dass ich andere Sklavinnen kennenlernen soll, denen gegenüber brauche ich mich wenigstens nicht zu rechtfertigen. Die sind mehr oder weniger in der selben Lage wie ich und auch wenn ich Zweifel daran hege, ob das ausreicht für eine Freundschaft oder wenigstens Kameradschaft, so freue ich mich dennoch darauf, sie kennenzulernen.

 

„Danke, Herr. Was soll ich anziehen, wenn die kommen?“

„Was Sommerliches, Anna, und drunter deinen Bikini, ich leg dir dann alles raus. Du bereitest ein kaltes Büfett vor und vergiß nicht, ordentlich Bier in den Kühlschrank zu legen, und wir bedienen uns dann selbst.“

„Ja, Herr. Nochmals danke.“

 

Ich kann mir schon denken, dass unser Vergnügen nicht ganz ungetrübt ablaufen wird. Es ist mehr als wahrscheinlich, dass der Anblick vierer blutjunger Mädchen im Bikini seine anregende Wirkung auf die Herren nicht verfehlen wird, aber was soll’s? Ob nun mein Herr seine Palme schüttelt bei meinem Anblick oder ob wir für alle vier die Wichsvorlage sind an jenem Nachmittag, macht nun wirklich keinen Unterschied. Auch steht natürlich zu erwarten, dass wir die Abendunterhaltung bilden werden. Besser, als wenn alle nur über mich herfallen.

 

 

 

 

 

 

Kapitel 50

 

Was Sommerliches, hat er gesagt. Heißt im Klartext wohl Hotpants und so ein bauchfreies Top, wie er es eben gerne hat.

Doch- weit gefehlt diesmal: ich darf mir selber was raussuchen von meinen Kleidern, er hat noch nicht alle verkauft. Als er den Kleiderschrank aufmacht und ich sehe, wie viele schon weg sind von meinen schönsten Klamotten, spüre ich, wie mir die Tränen in die Augen steigen. Ich bezwinge mich aber und greife mir eine weitgeschnittene weiße Bluse aus dünnem Baumwollstoff. Die habe ich gern getragen, früher, als ich noch anziehen durfte, was ich wollte. Sie hat lange Ärmel, die am Oberarm mit silbrigen Bändern leicht gerafft sind, unter den Brüsten ist auch so eine Einschnürung, ich finde, das sieht so ein bißchen aus wie eine griechisches Gewand oder vielmehr: wie die Tracht eines Burgfräuleins im Mittelalter. Ich wollte ja nicht immer „knapp“ rumlaufen und den Jungs die Köpfe verdrehen, in die Schule wäre ich ohnehin nie so gegangen, das hätte Mama nicht erlaubt.

Dazu will ich mir einen knöchellangen grünen Rock nehmen, der Herr gestattet es aber nicht und besteht auf einem dieser superknappen Stretch- Minis, die er für mich besorgt hat. Na ja, auf die Beine schlägt er mich höchstens mal mit der Hundepeitsche, da sieht man kaum Striemen. Wenigstens erlaubt er mir halbwegs bequeme Sandalen, die haben so dicke Korkplateaus als Sohlen, sind also sexy genug und auf Dauer nicht solche Folterwerkzeuge für die Füße wie High Heels.

In der Auswahl der „Untenrums“, ich soll ja gleich einen Bikini tragen, bin ich allerdings kein bißchen frei: der Herr befiehlt, mir eine Neuerwerbung (wahrscheinlich extra für diesen Zweck angeschafft) anzuziehen.  Sie besteht überwiegend aus dünnen Stoffdreiecken, die kaum das Nötigste verhüllen. Das „Höschen“ hat im Schritt beständig die Tendenz, sich zusammenzurollen und zwischen den Hügeln meiner Schamlippen zu verschwinden. Die schwellen doch so leicht, bei der geringsten Erregung!

Während des Anlegens spüre ich, wie mir die Schamröte ins Gesicht steigt. Zu allem Überfluß stelle ich fest, dass die Bluse doch ziemlich durchsichtig ist- und so soll ich dann unsere Gäste begrüßen gleich? Wie ein Nuttchen?

Ich muß mich doch sehr über mich selbst wundern und kann gerade noch ein Lachen verkneifen. Unsere Gäste? SEINE Gäste.

Und was habe ich denn geglaubt? Das sind doch Männer, die kommen, und wenn ich von Männern eines weiß, dann das: sobald sie eine schöne Sklavin ihr eigen nennen, und erst recht wenn sie auch noch jung ist, und ihnen sitzt nicht irgendein Eheweib oder sonstiges weibliches Wesen im Nacken mit seinen Besitzansprüchen, dann muß die sich  rausgeputzen wie eine Barbie- Puppe. Oder ein Flittchen. Oder gleich wie eine Straßenhure. Das war wahrscheinlich zu allen Zeiten so, die Männer sind nun mal so, und kaum sind sie dem Spielzeugeisenbahn- Alter entwachsen, wollen sie was Fickbares, das seinen Arsch vor ihnen rumschwenkt, möglichst lecker verpackt, versteht sich. Nur bei den freien Frauen, da dürfen sie’s halt nicht so offen zugeben.  So viel zur „historischen Kontinuität“, auf der mein Geschichtslehrer immer so rumgeritten ist.

Dieser Geschichtslehrer hat mich übrigens, auch nicht unterschwellig, mit irgendeiner Form der Geringschätzung behandelt. Für ihn war ich eine seiner Schülerinnen und erst jetzt weiß ich, welch hohes Maß an professioneller Neutralität mir gegenüber das von seiner Seite aus erforderte. Auch die anderen Lehrer schienen oft zu vergessen, dass ich neben vielleicht zwei bis drei anderen im Gymnasium eine Unfreie war.  O.k., ich war eine gute Schülerin und der Lehrauftrag gestattete ohnehin nicht, irgend jemand erkennbar zu bevorzugen oder zu benachteiligen, aber ich meine, war das nicht toll? Ich hatte keine Angst den ganzen Tag, so wie jetzt, und ich erinnere mich, dass ich in Deutsch sogar mal einen Aufsatz schrieb, in dem ich das System der Sklaverei prinzipiell in Frage stellte und trotzdem eine sehr gute Note dafür bekam, weil er halt gut geschrieben war. Mit einer gut aufgebauten Argumentation und so. Das müßt Ihr Euch mal vorstellen! Ich meine, ist das nicht unglaublich? Und alles noch gar nicht so lange her und doch fast verschwunden hinter einem hohen Berg an Angst, Einsamkeit und Schmerz und Demütigung und Selbsterniedrigung bis zum Geht- nicht- mehr und...

„Anna, träum nicht!“ Der Herr rüttelte mich am Arm.

„Nein, Herr. Entschuldigung, Herr“

„Du hast noch viel zu tun. Und vergiß auch nicht, dieses Planschbecken aufzupumpen!“

„Nein, Herr, das werde ich nicht. Bestimmt nicht. Und noch mal Entschuldigung.“

Vor dem Aufpumpen graut mir jetzt schon. Das „Planschbecken“ hat olympische Ausmaße und wer gedacht hat, der Herr hätte sich etwa in Unkosten gestürzt und einen Kompressor gekauft, der hat sich geschnitten. Es gab eine manuelle Pumpe und die Anna. Das war der Kompressor. 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 51

 

Ganz so schön, wie ich es mir erhofft hatte, begann der Nachmittag dann doch nicht. Nach der Schufterei des Vormittags, schließlich war ja viel vorzubereiten, stand nach dem Eintreffen der Gäste erst mal das Servieren von Begrüßungsdrinks und –häppchen auf dem Programm. Für die Herren, versteht sich.

Das Ganze fand statt in der Eingangshalle, derselben, in der ich auch angekommen war seinerzeit und erste Bekanntschaft mit meinem neuen Leben schloß. Mein Gott, wenn ich geahnt hätte, wie grundlegend sich alles wandeln sollte, ICH mich wandeln sollte...

Aber wir waren beim Servieren des Stehimbisses zur Begrüßung. Ich, entgegen der ursprünglichen Planung, denn doch in meiner Hausmädchen- Tracht, mit beiden Händen ein großes und schweres Tablett balancierend, die Herren ständig mit einem Lächeln zum Zugreifen auffordernd.

(„Du quatschst nicht, Anna, lächle und biete Sekt und Schnittchen an. Wenn die da sind, hast du Redeverbot, bis eure Freizeit beginnt. Verstanden?“ „Ja, Herr“. So waren seine Instruktionen.)

Selbstverständlich wagt auch keines der drei Mädels, die mitgebracht wurden, auch nur einen Mucks zu tun.

Die Herren unterhalten sich über uns, über unsere sexuelle Dienstbarkeit und wie oft sie es uns benutzen, ich bin nicht glücklich darüber, dass die Männer nun über meine „Deep-throat- Technik“ Bescheid wissen. Außerdem ist es mir auch peinlich.

Werden sie das auch versuchen? Werden sie dabei so gekonnt vorgehen wie mein Herr?

Grenzenlose Erleichterung durchflutet mich, als dieser weiter redet.

 „Aber das laßt ihr mal schön sein, ihr Lieben. Ich will nicht, dass ihr sie mir noch kaputtmacht.“

Seine Gäste versichern ihm lachend, sie hätten da doch nie daran gedacht. Nicht im Entferntesten. Aber nicht doch.

„Das wäre doch Mißbrauch!“, meint Einer.

Hochgezogene Augenbrauen.

„...deiner Gastfreundschaft“, vollendet er seinen Witz.

Ich lächle und serviere wie befohlen, meine Leidensgenossinnen, die ich doch so begierig bin, kennenzulernen, halte sich mit einer Miene, wie sie nur lebenslange Knechtschaft hervorbringt, immer in der Nähe ihrer Herrn. Wo immer diese hingehen, sie folgen ihnen gesenkten Hauptes, die Hände sittsam gefaltet. Das heißt die Kleinste nicht, die hat sie hinter dem Rücken, sie trägt stählerne Handschellen. Ich schätze sie auf ungefähr vierzehn. Im Gegensatz zu den beiden älteren ist sie vollständig nackt und wird von ihrem Herrn an einem ledernen Hundehalsband geführt, was mich schockiert. So was habe ich noch nie gesehen. Sie hat einen unterentwickelten Kinderkörper mit schmalen Hüften, der Brustkorb wie der eines Knaben, völlig flach ohne den Ansatz einer Brust und mit winzigen Brustwarzen. Ihre langen Beine sind noch ganz dünn, wie Stecken, sie trägt so griechische Sandalen, deren sich überkreuzende Bänder bis unterhalb der Knie reichen.

„Sie scheut noch“, erklärt ihr Herr den anderen, „ich richte sie gerade ab, längere Abwesenheitszeiten von ihrer Mutter, die mir auch gehört, und Berührungen zu tolerieren. Ihr alle könnt mir übrigens helfen dabei. “

Das lassen sich die Anderen nicht zweimal sagen. Die Männer scharen sich um das gefesselte Kind, das schwache Laute der Überraschung und Angst von sich gibt.  Da es vollständig hinter den Männern verschwindet, ist von außen nicht erkennbar, was sie alles mit ihm anstellen, aber es ist klar, dass sie das kleine Mädchen hemmungslos begrapschen und abfummeln. Immer wieder kommt ein leises „Nein“ oder ein „Bitte nicht“ eines verzagten Stimmchen aus dem Kreis.

Ich stehe etwas abseits mir meinem Tablett, die beiden Älteren, sie mögen so um die siebzehn oder achtzehn sein, halten sich hinter den Rücken ihrer Besitzer.

Da die Aufmerksamkeit vollständig von uns abgelenkt ist, können wir es riskieren, uns mit Blicken abzuschätzen.

Um es gleich zu sagen- sie sind mir nicht sonderlich sympathisch. Auf den ersten Blick sehen sie eigentlich ganz nett aus, beide eher kleinwüchsig, die Eine schlank mit so Birnentittchen, das kann man ganz gut sehen unter ihrem Top, das ziemlich eng anliegt, die andere mit weiblichen Rundungen an den richtigen Stellen, auch sie wirkt nicht füllig. Beide haben etwas rundliche Gesichter, die ganz Schlanke darüber mittellanges Braunhaar, die etwas Rundlichere darüber einen, wie ich das beurteile, naturblonden Bubikopf. Beide ausstaffiert wie Straßenhuren vom Babystrich, Miniröckchen, jedoch ungeschminkt (wir sollen ja noch ins Wasser nachher), na ja, halt so ähnlich, wie ich mich präsentieren sollte ursprünglich.

Aber diese Fressen, will sagen: ihr Lächeln- du meine Güte. Honigsüß und verderbt zugleich, während sie mir frech in die Augen starren. Mir ist sofort klar, dass diese Beiden mitnichten willenlose Roboter sind, dass sie einen Weg gefunden haben, totale Unterwerfung und blinden Gehorsam, die sie sicherlich schon mit der Muttermilch aufgesogen haben und im Gegensatz zu mir auch nie was anderes kennenlernen durften,  zu vereinen mit einer Abgebrühtheit, einer Kaltschnäuzigkeit, die mir direkt unheimlich ist. Verglichen mir ihnen komme ich mir vor wie ein Säugling, zumindest wenn es sich darum handelt, ein perfekt benutzbares Objekt zu sein, das möglichst wenig Angriffsflächen bietet. DIE wissen sich, wiederum im Gegensatz zu mir, sicherlich ganz gut zu schützen vor dem Zorn ihrer Herrn und Bestrafungen. Ich wünschte, ich wäre wie sie, und gleichzeitig graut mir davor.

Jetzt neigt die Eine sich der Anderen zu (die Rundliche der Schlanken) und wispert ihr kurz was ins Ohr, für mich unhörbar und für ihre Besitzer, wie es den Anschein hat, auch.

Jetzt grinsen sie unübersehbar höhnisch und starren weiterhin in meine Richtung.

Ich stehe da mit meinem Tablett und komme mir blöd vor. Die Beiden kennen sich schon, das ist offensichtlich, und haben ihr Urteil gefällt über mich: dass ich nicht durchchecke und total ahnungslos bin. (So wird es im Laufe des Nachmittags dann eine von ihnen mir ganz offen ins Gesicht sagen, ich habe vergessen, welche. Ist ja auch egal.) Jedenfalls nehme ich mir vor, mich an die Kleine zu halten. Die sah lieb aus irgendwie. Hoffentlich ist sie nicht zu verstört, bis die Herren fertig sind mir ihr.

 

Irgendwann tragen sie sie an allen vier Gliedmaßen auf den Wohnzimmertisch, den ich zu diesem Zweck noch schnell freiräumen muß von Zeitschriften.

 

Oh mein Gott, wollen sie sie vergewaltigen?

Aber nein, ihr Herr befiehlt ihr, die Beine unters Kinn zu ziehen und leckt ihr vor aller Augen das Arschloch aus, mit starrer Miene und knallrotem Kopf, den Blick zur Decke gerichtet,  läßt sie es über sich ergehen. Mein Herr wichst zu diesem Anblick. Die Anderen grölen vor Lachen und sparen nicht mit Bemerkungen.

„Du Sau!“ „Frißt ihr die Scheiße aus dem Arsch, ich fass´ es nicht“. Und dergleichen. Wie Männer halt reden, wenn sie unter sich sind. Und das sind sie ja auch. Wir Sklavinnen zählen schließlich nicht.     

 

Irgendwann haben wir dann auch „frei“ und sind es auch alle, von Kleidung, meine ich, also nix von wegen Bikini, für keine von uns. Es wird sicher angenehm werden, im Wasser zu sein, wir haben auch einen Sonnenschirm und Getränke.

Die Kleine, Yvonne, ist nicht mehr gefesselt, dafür trägt die Rundliche, Dana, jetzt Fußeisen. Aus rostfreiem Chrom, mit einer Verbindungskette, die ihr mittellange  Schritte gestattet.

„Die habe ich noch nicht lang und ich glaube, das ist ein Luder“, erklärt ihr Herr den Anderen, „auf die muß ich achtgeben. Die tut zwar immer so, aber die hat’s faustdick hinter den Ohren. Könnt ihr mir glauben.“ Verständnisvolles Nicken und Schmunzeln.

Mir ist zwar schleierhaft, wie sie abhauen sollte. Erstens wären wir Restlichen verpflichtet, sie daran zu hindern bzw. Alarm zu schlagen, sollte sie so verrückt sein, es zu versuchen und außerdem: wie bitteschön soll sie denn nackt über den Stacheldraht kommen, der die Mauer krönt, falls Ihr das vergessen haben solltet. No chance, meiner Ansicht nach. Und ohne Kleider ist man ja auch ein bißchen auffällig, glaube ich, wenn man entkommen will.

Aber was soll’s, es geschieht selbstverständlich, wie ihr Herr das möchte und ich würde mir lieber die Zunge abbeißen, als ein Wort über meine Lippen kommen zu lassen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 50

 

„Ihr habt frei jetzt. Amüsiert Euch schön.“ So die Worte meines Herren. „Ja, heizt euch richtig an, ihr kleinen Schlampen“, so ein anderer, „wir kommen euch dann holen, wenn wir euch brauchen.“

Darauf wir im Chor: „Danke schön.“ Was soll man sonst sagen?

Anheizen? Was meinte er damit. Ich denke, wir sind hier, um uns abzukühlen. Also im Pool (na ja, dem überdimensionierten Planschbecken), meine ich. Egal. Hauptsache, ich kann mal wieder mit anderen Menschen zusammensein, darüber bin ich wirklich sehr froh. Wir werden schon auskommen miteinander und vielleicht habe ich die Beiden ja völlig falsch beurteilt, das kann man doch so auf die Schnelle gar nicht, jemand richtig beurteilen, oder? 

Wir sehen uns an, während die Herren davonschlendern, lachend und redend und rauchend. Sie werfen keinen Blick zurück und gehen ins Haus.

Kaum sind sie außer Sichtweite, schnappt sich Yvonne, also die Kleine, eines der Handtücher (die haben wir natürlich auch) und beginnt, sich darin einzuwickeln. Sofort reißt es ihr Dana , das ist die Rundliche, ihr erinnert euch, wieder weg. Yvonne will noch danach haschen, aber Dana ist schneller, wedelt ihr vor der Nase rum damit.

„Na los, hol’s dir doch, hol’s dir doch! Faß, faß!“, höhnt sie, während sich Yvonne vergeblich müht. Die Schlanke mit den Birnenbrüsten, deren Namen ich immer noch nicht weiß, beobachtet die ganze Szene sichtlich amüsiert und wirkt etwas enttäuscht, als Yvonne recht schnell aufgibt und wieder nackt rumsteht wie wir anderen auch.

Dana läßt das Handtuch auf den Boden fallen.

„Los, heb es auf“, fährt sie Yvonne an. Yvonne tut es. „Leg es auf den Stapel, da wo du es her hast. Aber ordentlich zusammengefaltet.“ Yvonne folgt auch dieser Anordnung, wirft mir dabei einen resignierten Blick zu und zuckt mit den Schultern, als wolle sie sagen: „Es ist besser so.“

Ich kann nicht glauben, was sich doch direkt vor meinen Augen abspielt.  Das darf doch nicht wahr sein!

Unvermittelt redet mich  die Schlanke an: „Hübsche Tittchen hast du. `n bißchen klein halt.“ Sie will mir an die Brüste fassen, ich schlage ihr auf die Finger.

„Laß das!“

„O.k., o.k., wußte nicht, dass du so empfindlich bist. Man wird sich doch noch vorstellen dürfen. Wie heißt´n du überhaupt?“

„Anna“

„Anna, die Sklavensau!“, ergänzt Dana.

Ich ignoriere das.

„Und du. Wer bist du?“, frage ich die Schlanke.

„Sie heißt Fickmaschine“, wirft Dana ein.

„Jetzt halt mal das Maul“, entgegne ich ihr, „ich rede mit ihr und nicht mit dir.“

Wende mich wieder der Schlanken zu.

„Also, sag schon. Wie heißt du?“

„Sagte SIE doch bereits“, sie deutet auf Dana, „ich heiße Fickmaschine, hast du was auf den Ohren?“

Yvonne ist neben mich getreten, ergreift meine Hand.

„Ihr Herr nennt sie oft tatsächlich so, Anna, aber eigentlich heißt sie Bettina“.

Ich lasse es zu, dass Yvonne weiterhin meine Hand hält. Im Grunde finde ich sie ganz sympathisch.

„Ihr Herr nennt sie tatsächlich so, aber eigentlich heißt sie Bettina“, äfft Dana Yvonne gehässig nach, „halt bloß die Fresse, du, wenn wir mit Anna reden, sonst kriegst ´n paar geknallt.“ Yvonne drängt sich näher an mich.

Jetzt wird es mir zu bunt. Mit was für Proleten haben sie mich da zusammengesperrt?

„Laßt sie und laßt mich in Frieden. Hier kriegt überhaupt niemand irgendwelche Schläge, was hat sie euch denn getan, dass ihr so gemein zu ihr seid“, nehme ich Yvonne in Schutz.

Eigentlich bin ich unglücklich. Ich wollte, dass es ein schöner Nachmittag wird, und jetzt dieser Streit. Warum nur?

 

„Achtung, dein Herr kommt“, zischt Dana Bettina zu.

Tatsächlich, er tritt gerade aus dem Haus und läuft in unsere Richtung. Vielmehr, er schwankt etwas, wahrscheinlich ist er angetrunken. In der Hand hält eine Reitpeitsche. Es ist die meines Herrn, die, mit der ich oft genug verdroschen werde.

 

Sofort stürzen sich Dana und Bettina in eine enge Umarmung und tauschen heftige Zungenküsse aus. Ach- so war das also gemeint mit dem „Anheizen“ vorhin. Wir sollen wohl eine Lesbennummer abziehen nachher als Teil der Abendunterhaltung. Ich verspüre eine leichte Übelkeit bei dem Gedanken daran. Ich will das nicht.

Um überhaupt irgendwas zu tun und nicht nur dumm in der Gegend herumzustehen, greife ich mir einen aufgeblasenen Wasserball, der in ein paar Metern Entfernung herumliegt und werfe ihn Yvonne zu. Die fängt ihn und wirft ihn zurück, so dass wir als in ein Ballspiel vertieft scheinen, als Bettinas Herr ankommt.

Er betrachtet das Schauspiel, das wir vier bieten, eine Zeitlang sinnend, holt seinen schlaffen  Schwanz aus der Hose, spielt etwas herum damit, steckt ihn dann wieder weg, macht, ohne ein Wort gesagt oder irgend jemand etwas getan zu haben, wieder kehrt und stapft zum Haus zurück.

Yvonne und ich hören auf damit, uns den Ball zuzuwerfen. Auch Bettina und Dana küssen sich nicht mehr, halten sich aber weiterhin umschlungen. Zwei frech grinsende Köpfe wenden sich uns zu. Yvonne eilt zu mir und ergreift erneut meine Hand.

„Na, sie mag dich ja.“ Wieder Dana. „Knutsch sie doch ab. Sie steht drauf, glaub mir. Aber sei vorsichtig, wenn du ihr einen Finger reinschiebst unten. Die ist nämlich noch Jungfrau, soviel ich weiß.

Stimmt’s oder hab ich recht, Yvonne: dich hat noch keiner angestochen?“

Die senkt den Kopf und sagt nichts.

„Laß sie doch endlich in Ruhe“, erwidere ich an ihrer statt.

„Laß sie doch selber reden, du dumme Nuß. Die hat doch ihr Maul nicht nur zum Mösenschlecken“, kommt es prompt zurück.

„Die will aber nicht, merkst du das denn nicht?“

„Puuh, das Prinzeßchen möchte sich nicht unterhalten mit mir. Na so was!“, macht Dana

Ich fasse Yvonne bei  den Schultern.

„Komm. Setzen wir uns da drüben hin unter den Sonnenschirm.“

„O.k.“

Wir lassen Dana und ihre Freundin einfach stehen und laufen rüber zum Sonnenschirm, wo ich auch Gartenstühle und einen Tisch aufgestellt habe. Auf dem Tisch sind gekühlte Getränke und Gläser. Wir setzen uns, ich schenke uns ein.

„Sag mal, Anna“, beginnt Yvonne, „findest du mich jetzt deswegen blöd, weil ich noch nie..., na du weißt schon?“

„Aber nein, wie kommst du denn da drauf. Wie alt bist du überhaupt?“

„Vierzehn. Aber ich blase meinem Herrn seit letztem Jahr einen und ich werde immer besser, sagt er“, verkündet sie stolz.

„Komm, genug von dem Thema. Mit vierzehn hast du noch Zeit, „das da“ kennenzulernen, und ich will auch gar nicht wissen, zu was dich dein Herr sonst noch so zwingt.“

„Ja, anfangs war es so eklig. Er läßt es mir in den Mund laufen, dieses weiße warme Zeugs da, und ich muß alles schlucken und wenn nur ein Tropfen daneben geht, gibt’s Haue und manchmal....“

„Stop“, unterbreche ich sie, „ich habe dir doch gesagt, dass ich davon nichts hören will.“

Sie schlägt die Hand vor den Mund.

„Entschuldige bitte, ich bin schon still.“

In dem einsetzenden Schweigen ist zu hören, wie sich im Pool eine veritable Wasserschlacht entwickelt. Ihrem Gekreische und Gelächter nach zu urteilen, scheinen die beiden viel Spaß zu haben.

„Anna?“
„Ja?“

„Darf ich dich mal was fragen?“

„Frag nur.“

„Du hast doch überall Striemen und blaue Flecken. Wirst du viel gehauen.“

„Ja, das werde ich.“

„Ich auch. Aber ich glaub, nicht so arg wie du.“

„Yvonne, können wir uns nicht über was anderes unterhalten? Weißt du, das ist nichts, worüber ich so gerne rede.“

Wieder Schweigen.

„Über Sex willst du nicht reden und wie wir bestraft werden auch nicht, worüber denn dann?“, mault sie. „Willst du vielleicht ins Wasser gehen, Anna?“

„Nein. Ich kann die beiden nicht leiden, weißt du.“

Yvonne ergreift wieder meine Hand, blickt mich verschwörerisch an.

„Ich mag sie auch nicht, Anna. Sie sind immer so gemein zu mir. Ich sitze viel lieber mit dir zusammen und wir unterhalten uns. Das macht Spaß, weil du so nett bist. Und danke fürs Helfen vorhin. Hoffentlich besucht mein  Herr deinen noch oft, damit wir uns oft sehen können.“

„Ja, ich finde auch, dass es Spaß macht, sich mit dir zu unterhalten. Was liest du denn gerne?“, versuche ich Konversation zu machen.

Yvonne wird puterrot und läßt meine Hand los, senkt den Kopf.

Au Backe, da bin ich ja schön ins Fettnäpfchen getreten. Natürlich ist sie Analphabetin, nicht jede Sklavin ist so privilegiert wie ich, die in die Schule gehen durfte. Bevor mir noch was einfällt, wie ich die Situation entschärfen könnte, sagt sie einfach: „Ich kann nicht lesen. Warst du in der Schule, Anna? Kannst du es?“

„Ja.“ Ich weiß nicht warum, aber in dem Moment ist es mir direkt peinlich.

„Oh, wie schön“, freut sich Yvonne, „dann kannst du es mir doch beibringen. Und ich bringe es dann Mama bei. Würdest du das tun? Ach bitte.“

Hm. Unter diesen Aspekt habe ich das noch gar nicht gesehen.

„Bitte, bitte, bring’s mir bei“, quengelt Yvonne, sie ist ganz aufgeregt und rutscht auf ihrem Stuhl hin und her. „Ich kann dir zwar nichts zahlen, wir haben kein Geld, aber kannst du’s nicht für umsonst machen, ich meine, jetzt wo wir uns schon so gut unterhalten haben?“

Ich muß lächeln und mir ist auf einmal, als hätte ich eine kleine Schwester bekommen. Ich habe einen Kloß im Hals.

„Nein, nein, ich habe nie dran gedacht, da was zu nehmen dafür. Ich will es dir auch gerne beibringen. Aber ich habe keine Stifte. Ich müßte in mein Zimmer gehen und Stifte und Papier holen, aber ich trau mich nicht. Ich will nicht ins Haus und an den Herren vorbei, verstehst du?“

Das tut sie. „Auf keinen Fall, Anna. Sie werden uns sowieso noch holen kommen, wenn sie uns weh tun oder euch Ältere ficken wollen.“ Ein Schauder läuft ihr über den Rücken.

„Ich hab eine Idee, Yvonne. Können wir nicht... Erde nehmen? Aus dem Beet da drüben. Ich habe es erst heute vormittag gießen müssen, und wenn ich einen Stecken nehme, kann ich die Buchstaben auf die Servietten malen. Vielleicht schaffst du es, sie unter deine Kleider zu stecken und mit heim zu nehmen. Nachher, wenn ich abräume, hilfst du mir und wir verstecken sie in deinen Kleidern wo. Zuhause mußt du dann üben.“

So machen wir es. Es funktioniert gut. Um die Erde noch ein wenig anzufeuchten, nehme ich einfach Saft.

Ich zeige ihr das „A“, das „B“, das „C“ und so weiter bis zum „J“, Yvonne hat ihre Zungenspitze zwischen die Zähne geschoben, so konzentriert ist sie,  als auf einmal Wassertropfen von oben auf die Serviette fallen und das „J“ zerlaufen lassen.

Ich wende mich um. Hinter mir steht Bettina über mich gebeugt und wringt ihr nasses Haar aus. Ich habe sie gar nicht kommen gehört, so versunken waren wir in unsere Tätigkeit. Dana ist natürlich auch da und beginnt die Servietten mit den anderen Buchstaben an sich zu raffen. Sie wird sie wohl zerreißen wollen, wie ich vermute, jedenfalls klingen ihre Worte nicht gerade freundlich.

„Ah, die Frau Professor hat eine Schülerin bekommen, sieh mal an. Da tue ich euch ja noch einen Gefallen, wenn ich das Beweismaterial vernichte, ihr blöden Säue. Ihr Idiotinnen wollt wohl, dass wir alle noch bestraft werden heute.“

Ein Zorn übermannt mich, als Idiotin brauche ich mich nicht titulieren zu lassen, nicht von dieser Schlampe. Wutentbrannt will ich ihr mit der flachen Hand auf den Rücken hauen, als ich sehe, dass er überall von dünnen weißen Linien und Narben bedeckt ist, kreuz und quer laufen sie und künden von entsetzlichen Auspeitschungen mit Wunden bis tief ins Fleisch. Vielleicht war sie schon im Sklavengefängnis. Dort benutzen sie so dünne Stahlkabel für so was dem Vernehmen nach. Oder auch dickere gelegentlich.

Ich lasse die Hand wieder sinken, meine Wut ist so schnell verraucht, wie sie gekommen ist.

Dana hat das aus den Augenwinkeln bemerkt. Sie läßt die Servietten, die sie bereits in der Hand hielt, wieder sinken und dreht sich zu mir.

„Na los, schlag doch zu, das wolltest du doch. Ich habe schon Schlimmeres ausgehalten, ob du’s glaubst oder nicht.“

„Das sehe ich“, murmle ich tonlos. Irgendwie bleibt mir die Stimme weg.

Dana zieht sich einen Stuhl heran und setzt sich neben mich.

„Hör zu, Anna. Tut mir leid, wenn wir vorher nicht so nett zu dir waren....“

„Und zu Yvonne“, erinnere ich sie.

„Ja, o.k., von mir aus. Zu Yvonne waren wir auch nicht nett...“

„Das sind wir eigentlich nie!“, trumpft Bettina auf, greift sich Yvonnes noch halbgefülltes Glas und trinkt es in einem Zug leer.

„Hee...“, will Yvonne protestieren, besinnt sich dann aber eines Besseren.

„Bettina, halt’s Maul“, schnauzt Dana sie an, „und benimm dich. Du hast es hier mit gebildeten Leuten zu tun, du Dummfotze.“

Bettina guckt zwar recht verdutzt, entschließt sich aber offenbar, sich nicht mit Dana anzulegen und lacht gezwungen über deren  Scherz, greift sich einen Stuhl und setzt sich etwas abseits.

„Also, Anna, was ich sagen wollte“, wendet sich Dana wieder mir zu, „sorry, dass wir nicht so nett zu dir waren...und zu Yvonne, das war nicht so gemeint, wir wollten halt ein bißchen lustig sein, aber das jetzt, das ist ernst: du kannst ihr nicht lesen und schreiben beibringen. Ihr Herr will das nicht. Hat dein Herr einen Folterkeller?“, fragt sie mich unvermittelt.

„Ja.“

„Siehst du. Und da gehen wir heute noch hin, und zwar alle miteinander, wenn das rauskommt. Kapierst du das?“

„Ja“, erwidere ich betroffen. Sie hat recht und ich habe mich in der Tat wieder wie eine Idiotin verhalten. Bloß weil ein Kind  von mir Lesen und Schreiben lernen will und mich das rührt- dabei liegt es  doch auf der Hand, dass es ihrem Herrn möglicherweise gar nicht recht ist. Sonst hätte er sie doch zur Schule gehen lassen, zumindest die ersten paar Klassen.

„Also...“, Dana gießt grinsend Saft über den Servietten aus.“ Da hat jemand ein Glas umgestoßen und wir mußten die Servietten nehmen, um die Sauerei wieder aufzuwischen. Alle klar?“

Da ertönt vom Haus der Pfiff einer Trillerpfeife. Danas Kopf fährt herum. „Mein Herr. Er pfeift... Ich muß..., und zwar sofort. Bis dann, Mädels.“

Sie springt auf und sprintet los, spurtet hoppelnd zum Haus, so schnell das ihre Fußfessel zuläßt.

Dort warten ihr und mein Herr auf sie. Mein Herr packt sie am Arm und führt sie hinein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 51

 

„Was wollen die nur von ihr?“, fragt Yvonne mich.

„Kind, woher soll ich das wissen?“, raunze ich zurück, plötzlich etwas gereizt, obwohl ich schon so eine Ahnung habe, was mein Herr, der sie ja am Arm packte und ins Haus führte, von ihr wollen könnte. Ich entschließe mich aber, diese Vermutung Yvonne nicht mitzuteilen.

„Anna, warum bist du sauer auf mich? Hätte ich das nicht fragen sollen?“

„Weil du so saublöde Fragen stellst“, meldet sich Bettina wieder zu Wort. Ich blicke rüber zu ihr, will ihr schon eine entsprechende Antwort verpassen, als ich sehe, dass alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen ist und sie stocksteif auf ihrem Stuhl hockt. Hat sie Angst? Mitleid mit ihrer Freundin?

„Bettina, komm her, setz dich zu uns.“

Sie kommt auch tatsächlich gleich rüber, setzt sich neben mich.

„Was sie wohl mit ihr machen?“, wundert sie sich, dessen nicht eingedenk, dass sie diese Frage, aus Yvonnes Mund, eben noch für „saublöd“ hielt.

„Wir werden es bald erfahren“, seufze ich.

„Gib mir Saft“, sagt sie zu Yvonne. „Bitte.“

Yvonne füllt ein Glas und schiebt es zu ihr rüber. „Danke.“

Dann sitzen wir und schweigen alle drei, jede hängt ihren Gedanken nach.

Dann hören wir Schreie aus dem Haus. Zwar gedämpft durch die Mauern und die Entfernung, aber unverkennbar Danas Schreie. Dazwischen wieder Stille, dann wieder diese Schreie, mal leiser, mal lauter.

Plötzlich läßt Bettina ihren Kopf auf den Tisch sinken. Ich glaube, sie weint. Ich lasse sie gewähren und warte, bis es so aussieht, als ob sie sich wieder in der Gewalt hat. Nach einer Zeit hebt sie ihren Kopf wieder und blickt mich aus verheulten Augen an.

„Glaubt bloß nicht, dass Dana das nicht aushält. Die steckt das weg. Ich schwör´s euch. Die war schon im Sklavengefängnis, müßt ihr wissen.“ Sie greift sich eine Serviette und wischt sich die Augen trocken. „Und glaubt auch nur nicht, dass ich eben geflennt habe. Ich hab eine Allergie, das ist alles. Ich heule nie.“

Wir widersprechen ihr nicht.

„Sag, Bettina, weshalb war Dana im Sklavengefängnis?“, will Yvonne wissen.

Bettina scheint zu überlegen, ob sie sie einer Antwort würdigen soll, tut es dann aber.

„Weiß nicht. Sie redet nicht drüber. Ich weiß nur, dass sie früher einem reichen Herrn mit vielen Sklaven gehörte und dann ins Sklavengefängnis kam und dann hat sie ihr neuer Herr gekauft.“

 

 

 

 

Kapitel 52

 

 

Irgendwann hören die Schreie auf und irgendwann werden wir alle ins Haus gerufen. Wir gehen rüber, ich führe Yvonne an der Hand. Bettina, die nichts mehr geredet hatte seit ihrer Auskunft an Yvonne, hält sich auch an meiner Seite.

Im Haus herrscht eine alkoholgeschwängerte Stimmung. Das läßt leider nicht Gutes erwarten. Yvonne muß jetzt meine Hand loslassen, ich merke, dass es ihr schwer fällt. Wir stehen nackt im Wohnzimmer und haben Angst. Von Dana keine Spur. Von meinem Herrn auch nicht. Vorerst nimmt  niemand Notiz von uns, die Herren sitzen am Wohnzimmertisch, der mit leeren Bierflaschen überladen ist, und spielen Skat.

„Du“, winkt mich einer schließlich zu sich heran.

Ich gehe sofort zu ihm, bleibe einen halben Meter entfernt von ihm stehen.

„Ja, Herr?“

„Näher ran, du kleine Stinkfotze“

„Ja, Herr. Entschuldigung, Herr.“

Ich tue, wie er mir geheißen hat, obwohl mich der von ihm ausgehende Biergeruch ekelt und ich auch Angst vor ihm habe.

Er schaut aus trüben Augen auf.

„Du bist doch die Anna?“, fragt er mich mit schwerer Zunge.

„Ja, Herr.“

„Also, dein Herr hat gesagt, du sollst in die Küche gehen und ein warmes Abendbrot bereiten. Du sollst dir eine mitnehmen. Welche willst du?“ Alle lachen dröhnend über diesen „Scherz“, das Wörtchen „willst“ ist offenbar äußerst zweideutig für sie.

„Darf ich die Yvonne mitnehmen, Herr?“

Bettina wäre mir wahrscheinlich eine größere Hilfe, aber ich will Yvonne vor dieser betrunkenen Horde Männer schützen.

„Meinetwegen.“ Er gibt mir einen Klaps auf den Po. „Zischt ab.“

„Ja, Herr. Danke, Herr.“

Ich mache kehrt und winke Yvonne, dass sie mir folgen soll.

„Halt!“

Ich kehre sofort um, stehe wieder vor ihm. Mein Gott, bitte, laß mich möglichst schnell in der relativen Sicherheit der Küche sein. Dort werde ich mir auch meine Hausmädchentracht anziehen, komme, was da wolle, und wenn ich hinterher geprügelt werde deswegen. Aber es ist mir einfach unerträglich, weiterhin nackt vor diesen Männern herumzustehen. Ich muß immer an die Massenvergewaltigung dieses einen Herrenabends denken, die ich ans Bett gefesselt über mich ergehen lassen mußte, und das hier sieht schlimmer aus.  Von Betrunkenen spontan vergewaltigt zu werden, ohne meinen Herrn in der Nähe, der noch die Einhaltung irgendwelcher Regeln oder Grenzen verlangt, ist wahrscheinlich übler als selbst das, was mein Herr mir regelmäßig antut. Aber er ist wenigstens nüchtern dabei und hat die volle Kontrolle über sich.

Aber jetzt stehe ich vor diesem Betrunkenen und überlege: „Ist das dein nächster Vergewaltiger?“

„Hiergeblieben“, kommandiert er. „Erst die leeren Flaschen abräumen. Und neue bringen. Das heißt, nee, du gehst und holst neue, du weißt, wo die Küche ist. Abräumen sollen die anderen. Oder nee, ihr bringt dann alle neue.“ Sehr klar sind seine Anweisungen nicht mehr.

„Ja, Herr. Sofort Herr.“

Yvonne und Bettina sind schon zur Stelle, beginnen den Tisch abzuräumen. Ich schnappe mir auch eine paar Flaschen, das Leergut soll ja auch erst mal in die Küche.

„Kommt mit“, sage ich zu Bettina und Yvonne, „ich zeig euch, wo die leeren Bierkästen sind.

Wir verschwinden in die Küche.

Dort sind wir erst mal erleichtert, weil wir der unmittelbaren Gefahr entronnen sind. Ich weise auf die Ecke, in der die Bierkästen stehen. „Hier rein“. Dann gebe ich meine weiteren Anordnungen, ganz wie früher, als ich noch meine „Mädchenbande“ um mich rum hatte.

„Bettina, wir beide bringen ihnen jetzt frisches Bier, Yvonne geht da nicht mehr raus, verstanden?“

„Aber wenn sie sich fragen, wo sie bleibt?“

„Werden sie nicht. Außerdem muß sie Kartoffeln schälen.“

„O.k.“

Das Bringen und vor allen Dingen das Einschenken des Biers verläuft ohne nennenswerten Zwischenfälle. Natürlich wandern Männerhände unsere Körper auf und ab, einmal versuchen sogar Finger, in meine Vagina einzudringen, geben aber auf halbem Wege wieder auf und ziehen sich zurück.

Gern überlasse ich Bettina zwar nicht ihrem Schicksal, aber dennoch husche ich erleichtert zurück in die Küche, nicht ohne Umweg über die Garderobe, wo ich rasch meine Uniform aus dem Schrank nehme und unter den Arm klemme. Dann, wie gesagt, ab in die Küche.

Dort wartet schon Yvonne auf mich und ist ganz verzweifelt.

„Anna, wo warst du so lange? Ich hatte so Angst. Ich konnte auch keine Kartoffeln finden und mit dem Schälen anfangen, wie du gesagt hast. Was, wenn mich jemand kontrolliert hätte?“

Dann fällt ihr Blick auf das Bündel unter meinem Arm.

„Was ist denn das, Anna? Du willst dich doch nicht etwa anziehen?“

„Doch. Ich würde dir auch gerne eine von meinen Uniformen geben, aber die sind  zu groß für dich.“

„Anna, Anna“, heult Yvonne entsetzt auf. „Tu´s nicht. Ich bitte dich inständig. Wir haben Befehl, nackt zu sein. Dem kannst du dich doch nicht einfach widersetzen. Tu´s bitte nicht.“ Sie fällt mir schluchzend um den Hals.

Natürlich. Sie hat ja so recht. Was um Gottes Willen war nur in mich gefahren? Bin ich denn vollständig verblödet?

„O.k., ich tu´s nicht, ich tu´s schon nicht“, versuche ich Yvonne zu beruhigen, die immer lauter heult und die ich nur mit Mühe von mir weg bekomme. Ich schäme mich sehr vor ihr für mein hirnrissiges Verhalten. Kleinlaut stopfe ich meine zusammengefaltete Uniform in einen Vorratsschrank, hinter einen Stapel Konservendosen. Der Höhenflug des Kommandogebens von eben ist mir gründlich vergangen. Selbst ein Kind wie Yvonne weiß mehr über das Sklavendasein als ich. Das heißt, eigentlich habe ich’s ja gewußt, es nur eben mal wieder vergessen momentan.

Yvonne ist die Sklaverei in Fleisch und Blut übergegangen. Mir offenbar nicht. 

 

 

 

 

Kapitel 53

 

Während wir so arbeiteten, die kurzfristige Zubereitung eines warmen Abendessens für mehrere Personen ist ja keine leichte Sache, merkte ich, wie ich nach und nach wieder stieg in Yvonnes Ansehen. Sie bekam mit, dass ich mich auskenne in solchen Dingen und dass sie noch lernen konnte von mir. Trotzdem ließ ihr meine offenkundige Ahnungslosigkeit auf dem Feld des Überlebens keine Ruhe.

„Du, Anna, sag mal..“

„Ja, was ist denn?“

Sonderlich begeistert war ich nicht, dass sie reden wollte mit mir, wo es doch so viel zu tun gab und ich meine Konzentration eigentlich zusammenhalten mußte. Wenn da was schieflief oder die Herren zu lange warten mußten, dann bedeutete das Strafkeller, keine Frage. Und eine Strafsitzung stand ohnehin  noch an, gelegentlich stellte der Herr mir einen weniger grausamen Verlauf in Aussicht, wenn ich  mir „keinen, aber auch nicht den allergeringsten Ungehorsam“ zuschulden kommen ließe bis dahin. Ich dachte mit Unbehagen an meine Uniform, die sich ja absolut nicht dort befand, wo sie sich befinden sollte. Und jetzt wollte Yvonne auch noch quatschen mit mir und ich vermasselte womöglich was mit dem Abendessen. Ich war aber viel zu froh, mal wieder jemand zum Reden zu haben und noch dazu so jemand Netten wie Yvonne, als dass ich dem Gespräch von vornherein ausgewichen wäre.

„Du warst doch immer eine Sklavin, oder, Anna?“

Blöde Frage.

„Ja, klar. Wie du. Wie wir alle.  Man wird so geboren, hast du das nicht gewußt? Also ich habe mich bestimmt nicht freiwillig dazu gemeldet, falls du das meinst.“

Ein wenig Sorgen machte mir die Kameraüberwachung in der Küche. Auch so ein Detail, das ich nicht bedacht hatte. Klar, momentan hatte mein Herr andere Dinge zu tun, als vor dem Monitor zu hocken. Aber was, wenn er Aufzeichnungen anfertigte und die sich zumindest ausschnittsweise ansah? Dann war ich geliefert, wenn er gerade in die entscheidenden Abschnitte reinsah. Rausholen mußte ich die Klamotten ja auch noch. Was sollte ich nur tun? Alles gestehen, bevor es rauskam? Zum Teufel, im Moment hatte ich andere Probleme, zum Beispiel Yvonnes Fragen zu beantworten.

„Nein, Anna, das meine ich doch gar nicht. Aber es soll ja Herrschaften geben, die halten ihre Sklaven wie Freie, besonders die Kinder. Die dürfen zur Schule, haben Ausgehscheine, Taschengeld und alles. Also ich wollte dich fragen, ob du es auch so gut hattest früher, weil du scheinst immer zu vergessen, dass du gehorchen mußt.“

Wieder war es mir irgendwie peinlich, davon zu reden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie vielleicht zu beschämen oder neidisch zu machen, wenn ich ihr von meinem unverdienten Glück und gutem Leben bei meinem ersten Herrn erzählte.

Trotzdem sagte ich ihr die Wahrheit.

„Ja, mein erster Herr hat mich eigentlich eher als Kind behandelt und nicht so sehr als Sklavin. Aber vielleicht ist es besser, man ist immer eine, und muß sich nicht erst später dran gewöhnen, das ist nicht einfach, sage ich dir. Außerdem war ich gar nicht richtig frei, sondern nur so halb. Eine Sklavin war ich trotzdem.“

„Aber du bist zur Schule gegangen?“

„Ja. Weißt du doch schon.“

„Und du hattest Ausgehscheine nur so zum Vergnügen. Zum Spazierengehen und so?“

„Ja, hatte ich.“

„Durftest du auch über Nacht wegbleiben?“

„Ja, gelegentlich. Aber erst, als ich älter war. In deinem Alter noch nicht.“

„Und- wurdest du geschlagen?“

„Nein, das heißt nur mal ganz selten von meiner Mutter. Aber Sklavenarbeit mußte ich leisten, und das nicht zu knapp. “

„Oh, trotzdem hattest du’s gut! Wie ich dich beneide. Wie war das, so frei zu sein? Wie war die Schule?“

„Schön war´s, Yvonne, schön. Aber das wäre jetzt auch bei meinem ersten Herrn vorbei, weil ich jetzt kein Kind mehr bin.“

„Und von der Schule. Erzähl mir von der Schule. Erzähl mir. Was du gemacht hast, wenn du einen Ausgehschein hattest nur zum Vergnügen. Warum hat dein Herr dich verkauft?“

„Yvonne, hör zu, wir müssen arbeiten. Ich vergesse vielleicht, dass Sklaven gehorchen müssen, aber du denkst nicht an die Arbeit. Ich kann dir jetzt nicht alles erzählen, aber wir sehen uns doch bestimmt wieder. Jetzt wird nicht mehr gequatscht und rühr das mal um hier!“

„O.k.“

 

Fünf Minuten später.

„Du, Anna?“

„Was ist denn jetzt schon wieder?“

„Aber du versprichst mir, dass du mir alles erzählen wirst. Alles, ja?“

„Ja, ich versprech’s dir.“ Aber nur das Schöne, dachte ich mir. Nur das Schöne und höchstens ein Quentchen vom Häßlichen.

Wir sollten uns nie wieder sehen, Yvonne und ich, und heute bedaure ich es sehr, dass ich ihre Sehnsucht nach Erzählungen aus einer Welt, nach der sie offenbar so dürstete, nicht besser gestillt habe. Ich hoffe, es geht ihr gut und ihr sind all die schlimmen Dinge erspart geblieben, die ich durchgemacht habe, vor allen Dingen die, die dann nach diesem Zeitpunkt meiner Unterhaltung mit ihr bald kommen sollten und die ihr noch erfahren werdet, wenn ihr diese Geschichte weiterlest.   

 

 

 

 

 

Kapitel 54

 

 

In nur dreissig Minuten hatten wir ein ganz anständiges Abendessen hingezaubert, packten alles auf Tabletts.

„Meinst du, wir können jetzt servieren, Anna?“

„Ich glaub schon. Das beste wird sein, ich geh mal fragen. Du bleibst hier. Und wehe, du rührst was an!“

Sie schüttelte nur stumm den Kopf.

„Dann ists ja gut. Hier gibt´s übrigens auch Kameraüberwachung.“

Ich deutete nach oben in die Ecke mit der Kamera. „Komm also auf keine dummen Gedanken, hörst du?“

Entsetzt starrte mich Yvonne an.

„Was, hier gibt´s ´ne Kamera? Anna, weißt du, dass du ins Sklavengefägnis kommen kannst für das, was du getan hast? Du läufst hier mit deinen Klamotten rein, obwohl du nicht durftest, und dann versteckst du sie auch noch und dein Herr muß sich nur die Aufzeichnung ansehen und weiß alles und du bist tot“, jammerte sie, „Anna, liebste Anna, was hast du nur getan?“

Völlig gebrochen sank sie auf einen Küchenschemel.

Mir war betreten zumute.

„Yvonne, mir wird schon was einfallen“, meinte ich lahm. „Komm, laß uns das Essen servieren.“

„Nichts da!“ Yvonne sprang auf, einen flammenden Ausdruck in den Augen. “Wir müssen planen. Schnell. Wenn die Kamera jetzt ein Mikro hat, sind wir allerdings beide erledigt. Das riskiere ich, obwohl es so dumm wie sonst was ist. Aber ich helfe dir. Du hast mir geholfen und jetzt helfe ich dir.“

Es stand außer Frage, dass ihre Bereitschaft, etwas für mich zu tun, in keinem Verhältnis zu dem stand, was ich für sie getan hatte. Ich hatte sie nur ein bißchen in Schutz genommen gegen andere Sklavinnen. Was sie machte, stand im „Strafkodex“ unter „Beihilfe“ oder gar unter „Verschwörung“. Sie spielte buchstäblich mit ihrem Leben. Kein Sklave darf einem anderen beistehen gegen die Herrschaft, dafür wanderte man, außer in minder schweren Fällen, direkt ins Ergastulum. War dies ein solcher? Ich zermarterte mein Gehirn. Fiel mir vielleicht ein vergleichbarer Fall aus dem „Kommentar“ ein?

Yvonne zermarterte ihr Gehirn auch, allerdings wie sie mir helfen könnte.

„Anna, es bleibt nichts anderes übrig. Du mußt dir deine Dienerinnentracht anziehen. Schnell. Du sagst, mein Herr (richtig, der Betrunkene war ja ihr Herr) hätte sich so mißverständlich ausgedrückt, nein, das geht nicht.... Anna, wie servierst du das Abendessen normalerweise?“

„In meiner Tracht. Aber heute ist nicht normalerweise....“

„Papperlapapp! Heute ist normalerweise. Hast du zumindest gedacht. Wegen warmen Abendessen uns so. Du wolltest es ein bißchen feierlicher servieren.“

Das war noch nicht mal so abwegig. Bei größeren Essen servierte ich normalerweise nicht nackt, nur dass mein Herr das diesmal nicht angeordnet hatte. Aber vielleicht hatte er es ja sogar und Yvonnes Herr hatte nur vergessen, es mitzuteilen, besoffen wie er war....

„Anna, träum nicht. Los, zieh dir das Zeug an. Dafür kriegst du wahrscheinlich Prügel, bis du aus der Nase blutest, aber alles besser als Sklavengefängnis.... Was trägst du normalerweise zum Kochen?“

„Nicht die Tracht. So einen Arbeitskittel.“

„Na, dann ist ja alles wunderbar. Deswegen hast du das Zeugs erst mal in einen Schrank geräumt. Damit es keinen Spritzer abbekommt.“

Ich folgte ihrer Anweisung. So schnell es ging. Flugs war ich fertig.

„Yvonne. Ich stehe in deiner Schuld. Das weißt du. Ich weiß nicht, wie ich das jemals wieder...“

„Papperlapp. Gut siehst du aus.“ Sie beäugte mich kritisch. Rückte das Krönchen in meinem Haar noch ein bißchen zurecht. „O.k. Besser so. Raus jetzt. Essen servieren.“

„O.k.“

Wir schulterten jede ein schweres Tablett, ich konnte mich nur wundern über die Kräfte, die in diesem zarten Körper steckten. Und über ihre resolute Art, als es galt, mir beizustehen. DAS war eine Freundin! Keine Träumerin wie Giselle. Ein Kind noch und schon sowas wie meine Lebensretterin. Kaum vorstellbar, das sie noch vor kurzem an meiner Hand gelaufen war. Wir liefen los.

Ich voran. Im Gang fiel mir noch was ein und ich blieb stehen. Yvonne wäre ums Haar in mich reingelaufen und bremste abrupt.

„Scheiße, Anna, lauf, das Tablett ist schwer.“

„Sekunde, Yvonne. Ich muß dir noch was sagen. Weißt du, es könnte sein, dass mein Herr Dana vergewaltigt hat und das es ihr nicht gut geht, wenn wir reinkommen. Bitte bereite dich darauf vor. Vielleicht vergewaltigt er noch Bettina oder auch mich, hoffentlich dich nicht, aber wenn, dann wehr dich um Himmelswillen nicht und...“

„Scheiße, was erzählst du mir da? Er vergewaltigt dich? Scheiße, Scheiße, Anna, so´ne Scheiße aber auch. O.k., ich weiß jetzt Bescheid. Ich wehr mich übrigens nie, ich will noch´n Weilchen leben. Alles klar? Und jetzt lauf endlich. Ich kann dieses Mist- Tablett kaum mehr halten.“

Wir also rein. Mein Herr sitzt auch am Tisch. Ruhig. Glaube nicht, dass er viel getrunken hat. Bettina und Dana stehen neben den Stühlen ihrer Herren, Dana hat eine dicke Backe und Bißspuren in der linken Brust. Klarer Fall- mein Herr hat es getan. Arme Dana. Sie wirkt aber gefaßt, cool direkt, wie nicht anders zu erwarten war von ihr. Ich bewundere ihre Haltung. Wie sie dasteht- so unberührbar. Wie eine Königin. Als ob alles, was ihrem Körper widerfährt, ihre Seele rein ließe. Bei näheren Hinsehen bemerke ich allerdings ein stetiges Zittern ihrer Knie, das sie offenbar nicht unterdrücken kann. Wenn sogar SIE geschrien hat während ihrer  Vergewaltigung, dann muß mein Herr ja echt bestialisch vorgegangen sein, um ein paar Grade härter, als bei mir. Arme Dana!

Wir setzen die Tabletts auf die Anrichte.

Ich gehe zu meinem Herrn, er schaut mir stumm in die Augen, macht aber keine Bemerkung über meinen Aufzug. Ich schlage den Blick nieder. Er hat gesagt: „Redeverbot, bis ihr Freizeit habt.“ Vielleicht gilt das aber jetzt auch wieder, jetzt, wo die Freizeit vorüber ist. Außerdem schnürt mir sein Anblick die Kehle zu und auch meine Knie fühlen sich mit einem Mal an wie Pudding, so sehr fürchte ich mich mit einem Mal vor ihm. Was er Dana alles angetan hat! Wenn ich doch nur aufs Klo könnte. Es kostet mich alle Willenskraft, mir nicht ins Höschen zu pissen.

„Was ist“, fragt er mich übellaunig, „los, red schon! Du hast kein Sprechverbot mehr.“

„Danke, Herr, danke dass ich reden darf“. Ich habe meine Sprache wiedergefunden. „Herr, dürfen wir mit dem Servieren beginnen?“

Er wendet sich an die Anderen: „Na, fertig mit dem Kartenspielen? Können wir was essen?“ Zustimmendes Gemurmel.

„Ja, hören wir auf. Essen wir was. Zusammenzählen können wir nachher. Das Fotzengeschwader soll anfangen.“

Ich drehe mich um, deute auf die Anrichte: „Dana, Bettina- Tischdecken! Yvonne- in die Küche. Bier holen!“

Ich will Yvonne aus der Schußlinie haben.

Mit flinken Händen decken die Beiden den Tisch, ich tranchiere derweil an der Anrichte.

Mein Herr wendet sich an Yvonnes Herrn.

„Sag mal, hast du meiner Anna- Fotz  gesagt, dass sie sich was anziehen soll?“

Angst und Panik fahren mir in die Eingeweide, ich weiß nicht, wie ich mich auf den Beinen halten soll. Oh mein Gott, bitte mach, dass er „Ja“ sagt, bitte, bitte.

Der Angesprochene hat den Kopf nach vorne sinken lassen und auf seine Arme gelegt, er reagiert nicht.

Mein Herr lacht:“ Total besoffen der Kerl.“ Er rüttelt ihn an der Schulter: „He, Karl, aufwachen, es gibt Abendessen. Die Fotzen wollen den Tisch decken.“

Karl (so heißt er also) erhebt schwerfällig den Kopf.

„Wasss iss?“, lallt er, „wo sin´ ´nen hier Fotzen? Ich figg´se alle!“

Jetzt erkenne ich ihn wieder. Er war unter denen, die mich damals vergewaltigten, im Anschluß an diesen Herrenabend, als ich auf meinem Bett festgebunden wurde.

Rauhes Lachen aus Männerkehlen. Wir Mädels lachen natürlich nicht mit. Stumm verrichten wir unsere Arbeit. Yvonne ist inzwischen mit frischem Bier aus der Küche zurückgekehrt und steht ratlos herum.

„Hier, stelle sie hier auf die Anrichte. Öffne sie, schenk in frische Gläser ein. Aber langsam. Damit du immer was zu tun hast. Du gehst nicht an den Tisch.“ Yvonne blickt mich dankbar an.

„Dana, du stellst die Gläser dann auf den Tisch. Räum auch die benutzten ab.“

„Ja, Anna.“

Die kann Yvonne dann später in die Küche bringen und spülen. Schön gründlich.

 

 

 

Kapitel 55

 

 

Der Tisch ist gedeckt, mit Bettinas Hilfe habe ich serviert. Yvonne habe ich, wie geplant, mit dem Spezialauftrag „Gläserspülen“ in die Küche geschickt. Es sind viele Gläser, da ich ihr eingeschärft habe, beim Einschenken jedesmal ein frisches Glas zu nehmen, was sie beherzigte. Die benutzten kann sie natürlich nicht einfach in die Maschine stellen, das würde eine dreiviertel Stunde brauchen, das entsprechende Spülprogramm.

Dana arrangierte im Hintergrund die Speisen auf die Teller, richtig künstlerisch tat sie das, sie kann das, denke ich bewundernd. Der Hauptgrund ist aber, dass ich auch sie vom Tisch weg haben will, das unvermeidliche Begrapsche und Befummeln will ich ihr ersparen, nach allem, was sie durchgemacht hat.

Die Herren essen jetzt.

„Also, Karl, was ist jetzt. Hast du meiner Fotz jetzt gesagt, sie soll sich was anziehen oder nicht? Ich hab´s ihr nicht befohlen.“

Diesmal bleibe ich gefaßter. Was kann mir schon groß passieren? Eine ordentliche Tracht Prügel eben. Allenfalls zusätzlich ein paar Stunden an der Stange im Keller oder auf dem Reitbock. Was soll´s!

Dazu sollte ich Euch vielleicht auch noch was Unglaubliches erzählen. Ihr erinnert euch bestimmt an diese Idee mit dem Mehl, das man unter mich ausstreuen könnte, wenn ich an der Stange hängen muß. Die ich hatte, als ich das erste Mal dieser Tortur unterzogen wurde. Damit man meine Fußabdrücke sieht, wenn ich verbotenermaßen loslasse zwischendurch.

Also- ich habe es meinem Herrn vorgeschlagen, an einem unserer gemütlichen Abende. Und er ist darauf eingegangen! „Du bist ganz schön clever“, pfiff er sogar anerkennend durch seine Zähne.

Das bestärkt mich in meinem Eindruck, dass er bei aller Grausamkeit und Neigung zur Gewalttätigkeit, bei allem sexuellen Sadismus, letztlich doch kontrolliert und überlegt vorgeht. Und er trinkt auch sehr mäßig, streckenweise gar nichts, das ist ein weiterer Pluspunkt. Ich möchte nicht so einen Trunkenbold  zum Herrn haben wie Yvonne. Obwohl der sie nicht vergewaltigt, was wiederum für ihn spricht. Aber möglicherweise ist er impotent.

Wie gesagt- in dem Moment verdränge ich alle schlimmeren Möglichkeiten, die meine Eigenmächtigkeit nach sich ziehen könnte und klammere mich daran, dass mein Herr die Sache als nicht so schlimm ansehen wird, spätestens, wenn ich ihm mit meiner Ausrede komme. Ganz ruhig warte ich die Antwort von Karl, Yvonnes Herrn, ab.

Der ist immer noch sturzbetrunken.

„Wasss meins´ du? Weisss nicht, wasss du dagegen has´. Sieht doch niedlich aus, dein Hässchen.“

Das Unfaßliche geschieht. Mein Herr, der doch sonst so beharrlich darin ist, jedem möglichen Ungehorsam von  mir auf die Schliche zu kommen, gibt sich zufrieden damit! Er scheint es so zu interpretieren,  dass es Karl so angeordnet hat während seiner Abwesenheit, ohne sich abzusprechen zu können mit ihm.

Ich könnte losflennen vor Erleichterung. Ich bin durchgekommen mit meinem Ungehorsam. Nichts wird mir deswegen passieren, gar nichts.

Danke, lieber Gott. Danke, danke, danke. 

 

 

 

 

 

Kapitel 56

 

Weiter gibt es eigentlich von diesem Abend kaum mehr was zu berichten. Sie wollten keine Lesbennummer sehen, an der ich beteiligt gewesen wäre. Die Aufforderung, sich gegenseitig „die Mösen auszuschlecken“, erging nur an Dana und Yvonne. Beide stürzten sich auch sofort ohne erkennbaren Hemmungen in einen schamlosen Zungenkuss, Yvonne wand sich und rieb ihre Möse an Danas Oberschenkel, an dem eine feuchtschimmernde Spur Lustschleim zurückblieb. Während des Mösenschleckens quiekte sie dann immer wieder vor Lust. Es stimmte also, was Dana vorhin über sie behauptet hatte. Yvonne mochte das. Das tat meiner hohen Meinung von ihr aber keinen Abbruch und ich mochte sie auch nicht weniger deswegen. Es ist bekannt, dass sich viele Sklavenmädchen, aber auch ausgewachsene versklavte Frauen, in lesbische Beziehungen stürzen, um ihr Elend und die ganze Brutalität, der sie ausgesetzt sind, besser ertragen zu können, um Trost zu finden bei einer Geschlechts- und Leidensgenossin.

Ich wünschte mir nur, Yvonne und ich würden einem Herrn gehören. Auch über Dana und Bettina dachte ich jetzt nicht mehr so streng. Wir vier das Eigentum eines Herrn und täglich zusammen- das wäre doch was.

Später, Danas und Yvonnes Herr hatten sich bereits trunkenheitshalber verabschiedet, was insbesondere auf letzteren zutraf, und selbstverständlich ihren lebenden Besitz mitgenommen, mußten Bettina und ich noch Liebe machen mit meinem und ihrem Herrn.

Dazu hatten wir uns beide mit gespreizten Beinen nebeneinander auf das französische Bett meines Herrn zu legen und dann benutzten die Herren uns abwechselnd, wie oft, weiß ich nicht mehr. Beide waren aber zärtlich und rücksichtsvoll dabei, und ich fing an, Vergnügen dran zu finden und mein Eindruck war, Bettina auch. Sie fickten uns, bis die Bettfedern quietschten und wir auch.

Als sie mal alle beide draußen waren, Pause machen, stieß mich Bettina mit dem Ellenbogen kichernd in die Seite: „He, Anna, alte Fickhure, die sind ganz schön rallig, was?“

„Kannste laut sagen, Schlampe“, lachte ich.

                                  

   

 

              

 

 

 

  

      

             

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

               

 

 

         

 

 


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